Und plötzlich steht er da, der Rapper Kronov, mit bürgerlichem Namen Julian Konsulov, und die Augen der Schülerinnen und Schüler glänzen. Wenn ein richtiger Rapper eine Klasse der Oberstufe Steig im Rahmen ihres Musikunterrichts besucht, werden sofort ganz viele Fragen gestellt: „Arbeitest du mit anderen Personen zusammen oder schreibst du die Songs alleine? Verdienst du als Rapper genug zum Leben? Kennst du den deutschen Rapper Haftbefehl?“ Kronov geht auf die Fragen der Jugendlichen ein, berichtet von seinen Erfahrungen und Erlebnissen und stellt seine Techniken vor, wie er einen Rap schreibt. „Ihr müsst bei euren Talenten ansetzen und herausfinden, was euch Spass macht. Und dann fleissig üben, nur so ist man am Ende zufrieden mit seinem Produkt“, erklärt Kronov. Die Schülerinnen und Schüler hören gespannt zu und man merkt, wie sich ihre Gedanken um ihr eigenes Lernen und Leben drehen. Der Rap-Experte betont, dass die Musik und der Rap eine Leidenschaft seien, die man spüren muss, um die eigene Lebensgeschichte zu erzählen. Es folgen einige Übungen und Tipps zu geeigneten Beats und Reimwörtern, bevor der Rapper Kronov thematische Mindmaps erstellt und Tricks zum Schreiben von Texten verrät. Die Schülerinnen und Schüler wirken äusserst motiviert und aufmerksam, sitzen aufrecht da und stellen interessante Fragen. Auch dadurch wird die Wichtigkeit einer Verknüpfung des Lernens mit den eigenen Emotionen und der persönlichen Betroffenheit offensichtlich. Ein Schüler traut sich sogar, den eigenen Rap auf der Bühne vorzutragen. Zum Abschluss der äusserst eindrücklichen Lerneinheit, die auch den Wert von Musik als Lebensschule aufzeigt, machen einige Jugendliche ein Selfie mit dem Rapper. Ein Schüler verabschiedet sich mit den Worten: „War eine echt coole Stunde, danke.“
Isabelle Iten, Musiklehrerin Steig